Navigationspfad

Weißburgunder / Pinot blanc / Pinot bianco

Sehr alte Sorte, Mutation aus dem Grauburgunder, der seinerseits aus dem Spätburgunder entstanden ist. Der Weiße Burgunder wird auch Pinot Blanc, Pinot Bianco oder Klevner genannt. Er ist die hellste aller Burgundersorten und seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Lange wurde nicht zwischen dem Pinot Blanc, dem Chardonnay und dem Auxerrois differenziert, da diese nur durch geschulte Ampelographen und molekularbiologische Verfahren unterschieden werden können. In südlicheren Anbaugebieten fehlt der Sorte oft die Säure, dort wird sie daher oft vom Chardonnay verdrängt. Der Weiße Burgunder wird in vielen europäischen Ländern angebaut, vor allem in Frankreich (besonders im Elsass, und im Burgund, wo er als Ergänzung zu Chardonnay angebaut wird). In Deutschland nimmt der Anbau weiter zu. Er wächst in Norditalien in Friaul, Südtirol, Venetien und der Lombardei, in Österreich in der Steiermark, dem Burgenland, in Niederösterreich und Wien und in der Schweiz in den meisten Anbaugebieten.

Synonyme: Arnaison blanc, Auvernat blanc, Borogna bianco, Morrilon blanc, Pinot Bianco, Pinot Blanc, Pinot Blanc vrai, Pinot Branco, Weißburgunder, Weißer Klevner, Weißer Ruländer

Zum Stammbaum: n.n.

VIVC9272 PINOT BLANC Cluster in the field 12226

VIVC9272 PINOT BLANC Cluster in the field 17195

VIVC9272 PINOT BLANC Cluster in the field 12225

Fotos: Ursula Brühl, Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Grapevine Breeding Geilweilerhof - 76833 Siebeldingen, GERMANY

  • Weissburgunderbeeren 3
  • Weissburgunder ANT 1065
  • Weissburgunder Geiztrauben 2
  • Weissburgunder ANT 1051
  • Weissburgunder ANT 1033
  • Weissburgunder Blattrand 3
  • Weissburgunder ANT 1042
  • Weissburgunder ANT 1039
  • Weissburgunder Blattrand
  • Weissburgunder ANT 1034
  • Weissburgunder Blattadern
  • Weissburgunder ANT 1037
  • Weissburgunder Geiztrauben ANT 1046
  • Weissburgunder ANT 1056
  • Weissburgunder ANT 1059
  • Weissburgunder ANT 1035
  • Weissburgunder ANT 1053
  • Weissburgunder ANT 1058
  • Weissburgunder ANT 1038
  • Weissburgunder ANT 1032
  • Weissburgunder Geiztrauben 3
  • Weissburgunder ANT 1064
  • Weissburgunder Blattrand 2
  • Weissburgunder ANT 1043
  • Weissburgunder ANT 1041
  • Weissburgunder ANT 1040
  • Weissburgunder ANT 1036
  • Weissburgunder ANT 1045
  • Weissburgunder Botrytis beginnt ANT 1052
  • Weissburgunder ANT 1049
  • Weissburgunder ANT 1060
  • Weissburgunderbeeren 4
  • Weissburgunder Geiztrauben 4
  • Weissburgunder ANT 1050
  • Weissburgunderbeere b
  • Weissburgunder Magnesiummnagel
  • Weissburgunderbeere

    Mittlere bis hohe Lageansprüche. Der Weißburgunder treibt mittelfrüh aus und ist somit empfindlich gegen eventuelle späte Frühjahrsfröste. Ihn zeichnet jedoch bei guter Holzreife eine gute Winterfrosthärte aus. Er bevorzugt tiefgründige Böden, mittelstarker, waagrechter Wuchs, neigt zu mastigem Holz, keine erhöhte Krankheitsanfälligkeit, wird aber häufig vom Traubenwickler befallen. Es handelt sich um eine weinbaulich eher schwierige Rebsorte. Die dünnhäutigen Früchte verlangen eine sehr feinfühlige Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Außerdem reagieren sie stark auf Klimaschwankungen (Hitze/Kälte). In kühlen Weinbaugegenden sollten nur Winzer, die über gute südseitige Hanglagen mit fruchtbaren, warmen und genügend kalkhaltigen Böden verfügen, an die Anpflanzung dieser Sorte denken. Sie ist anfällig gegen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau. Des weiteren neigt sie zu Chlorose, Rohfäule und Virusbefall.

    Hier geht es zur Bilderserie "Edelfäule bei Weißburgunder"...

        Weißburgunder Klonübersicht  
      Standardtypen kompakt
     
      deutsche Klone italienische Klone französische Klone  
    mittlerer Ertrag N 81 LB 16 INRA 54 N 81 beliebter Klon, leicht aufgelockert, stammt ursprünglich aus Sachsen
    Dreher 209 LB 18 INRA 55  
    N 84 VCR 5 INRA 1294  
           
           
    hoher Ertrag 5 Gm CRAVIT-ERSA FVG 141    
    2 Gm VCR 1    
    10 Gm      
    3 Gm      
    7 Gm      
      österreichische Klone    
    36 Wm Haidegg 34    
    D 212      
    Fr 74  A 9-1    
    Fr 70  A 9-4   FR 70 etwas weniger Botrytis wie Fr 74
    sehr hoher Ertrag 90 Gm italienische Klone    
    Fr 2101 VCR 7    Fr 2101 höchster Ertrag der Freiburger Klone, VCR 7und Gm 90  für Sekt
     ST 15      
      lockerbeerige Klone  
      deutsche Klone österreichische Klone französische Klone  
    Ertrag mittel bis hoch 1 Gm     1 Gm hat recht große Trauben, lockerbeerig, sehr beliebter neuer Klon
             
                               aufgelockerte Klone  
    mittlerer Ertrag deutsche Klone österreichische Klone französische Klone  
      Haidegg 31    
      A 9-3    
      mischbeerige Klone  
    mittlerer Ertrag deutsche Klone österreichische Klone französische Klone
     
    höheres Mostgewicht
    Dreher 223   INRA 1295
        INRA 1296
      kleinbeerig lockere Klone  
      deutsche Klone italienische Klone Französische Klone  
    niedrig-mittel 4-1 Gm     Ertrag 65 % vom Standard, mittelgroße Beeren, locker, Mostgewicht rund 8 Grad über den Standardklonen, kaum Botrytis, sehr beliebt für hochwertige Qualitäten, Säure trotz des geringeren Ertrags vergleichsweise höher
    4-2 Gm    
    4-3 Gm    
      CRAVIT-ERSA FVG 140   Ertrag 70 % vom Standard, mittelgroße Beeren, locker
    Dreher 219     Ertrag 60 % vom Standard, aber kein erhöhtes Mostgewicht
    sehr niedrig Dreher 222     Ertrag unter 50% vom Standard

    Weißburgunder Gm 2

    2 Gm

    Weißburgunder Gm 2

    2 Gm

     

    Weißburgunder Gm 3

    3 Gm

    Weißburgunder Gm 3

    3 Gm

     

    Weißburgunder Gm 5

    5  Gm

       

    Weißburgunder Gm 7

    7 Gm

    Weißburgunder Gm 7

    7 Gm

     

    Weißburgunder Gm 10

    10 Gm

    Weißburgunder Gm 10

    10 Gm

     

    Weißburgunder Gm 90

    90 Gm

     

    Weißburgunder Gm 90

    90 Gm

    Weißburgunder Gm 90

    90 Gm

    90 GmWeißburgunder Gm 90 Weissburgunder 90 Gm ANT 9539 small Der 90 Gm ist minimal lockerer als die "alten Klone", aber sehr ertragreich

     

     

     

     
    1 Gm neu (locker) Weissburgunder 1 Gm locker ANT 9545 small  Dieser Klon 1 Gm löst derzeit alle oben aufgeführten "alten" Klone ab, da er etwas aufgelockert ist und daher deutlich weniger Botrytis bekommt.
    Neue lockerbeerige Premiumklone (4er Serie) für sehr hochwertige Weine    
    4-1 Gm kleinbeerig PremiumWeissburgunder 4 1 Gm 20160906 111316 Weissburgunder 4 1 Gm 20160906 111229 Weissburgunder 4 1 Gm 20160906 111327
    4-2 Gm kleinbeerig Premium Weissburgunder 4 2 Gm 20160906 111243  
    4-3 Gm kleinbeerig PremiumWeissburgunder 4 3 Gm 20160906 111555 Weissburgunder 4 3 Gm 20160906 111546 Weissburgunder 4 3 Gm 20160906 111552
         

    Weißburgunder Fr 70

    Fr 70

    Weißburgunder Fr 70

    Fr 70

    Weißburgunder Fr 70

    Fr 70

    Weißburgunder Fr 74

    Fr 74

    Weißburgunder Fr 74

    Fr 74

     
    D 55 D 57  
    Fr 2101 neu Weissburgunder Fr 2101 ANT 9540  

    D 55 und 57 Klone des ehemaligen staatlichen Versuchsguts in Durlach (inzwischen vom WBI Freiburg mit betreut). Beide sind kompakt und sehr ertragreich und daher botrytisgefährdet.

     

    Das DLR Neustadt vermarktet einen sehr beliebten Klon, den N 81. Es gibt zwar auch einen N 80, welcher aber nicht annähernd so beliebt ist.
    Ursprünglich entstammt dieser Klone einer Seelktion von Hoflößnitz ind Sachsen. Der N 80 stammt von einer Selektion im Elsaß.
    Er ist im Vergleich zu allen traditionellen Klonen aus Geisenheim oder von der Rebenzüchtung Dreher etwas lockerer und dadurch etwas weniger botrytisanfälliger. Daher arbeiten inzwischen alle Züchter an eher lockeren Varianten, die zur Zeit in den Markt eingeführt werden. Das Ertragsniveau vgom N 81 ist geringfügig niedriger wie bei den klassischen Weißburgunderklonen.
    Weissburgunder N 81 ANT 9543WB N 81 e

    D 209

    D 209

    D 209

    D 209

     

    D 212

    D 212

    D 212

    D 212

    D 209 ist qualitativ besser

    als der ertragreichere D 212

    Inzwischen gibt es von der Rebenzüchtung Dreher weitere modernere Klon, die u.a. lockerer und auch kleinbeeriger sind. Demnächst veröffentlichen wir an dieser Stelle die Versuchsergebnisse.Neue Weissburgunder
     
     
     
    ST 15   
    LB 16 LB 18 Südtiroler Klone
       
    36 Wm Weis  

    ähnlich den Geisenheimer

    Klonen (Ritter-Typ)

    Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-0123633-18

    Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-x

    Zörcher, H.; 1964: Erfahrungen mit Weißburgunderklonen. Weinberg und Keller (11), 111-126.

    Fader, W.; 1974: Schwerpunkte weinbaulicher Arbeiten. - In: Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Landes- Lehr- und Forschungsanstalt für Wein und Gartenbau, Neustadt.

    Adams, K.; 1991: Weißburgunderanbau in der Pfalz. Forschung-Schule-Praxis 39, 65-70.

    Schumann, F., et al.; 1991: Klonenzüchtung an der SLFA Neustadt. Forschung-Schule-Praxis 39, 71-88.

    Diverse Jahresberichte der SLFA Neustadt (heute DLR Rheinpfalz).

    Please publish modules in offcanvas position.